
Sicher Motorboot fahren: Tipps für Neulinge auf dem Wasser
Der Ruf des Meeres, die Schönheit einer Flusslandschaft oder die Weite eines großen Sees: Zeit auf dem Wasser zu verbringen ist unbestritten unheimlich erholsam und bisweilen auch aufregend. Allerdings sind gerade Neulinge, frische, stolze Besitzer einer Motoryacht oder eines Motorbootes, oftmals ein wenig eingeschüchtert oder sogar überfordert – denn Eigner und Schiffsführer zu sein, das bedeutet auch, eine Menge Verantwortung zu übernehmen.
Über die Regeln und Gesetzte bekommt man einen guten, oftmals aber eher unzureichenden Überblick beim Sportbootführerschein (SBF). Die ganze Tragweite und Palette der Dinge, die für Sicherheit auf See sorgen, erfährt man in diesen Kursen eher nicht: Aber keine Panik! Wir möchten mit Ihnen in diesem Artikel die ganze Breite des Themas ausleuchten. Von den Basics über Tipps und Tricks bis hin zu den Must-haves der Motorboot-Sicherheit. Wir schauen uns auch einige Mythen und Missverständnisse an und geben Ihnen einige Tools an die Hand, wie Sie ganz praktisch die Sicherheit an Bord Ihres Motorbootes entscheidend erhöhen können.
Wie werde ich ein guter Skipper? Kurse, Scheine und mehr Kompetenz als Schiffsführer erlangen
Sicherheit an Bord, das beginnt vor allem bei Ihnen, dem Skipper. In Deutschland müssen alle Freizeitkapitäne, die eine Motoryacht oder ein Motorboot steuern wollen, die über einen Antrieb mit mehr als 15 PS bei Verbrennungs-Motoren und mehr als 10 PS oder 7.5 kW bei Elektromotoren verfügen, den Sportbootführerschein See oder Binnen machen. Dieser amtliche Führerschein sollte die absolute Mindest-Pflicht für jeden sein, der ernsthaft auf dem Wasser unterwegs sein möchte.
Übrigens, der SBF ist an Ihren PKW-Führerschein gekoppelt. Das bedeutet, dass wenn Sie einmal eine Rote Ampel überfahren oder wegen zu viel gesammelter Punkte in Flensburg den „Lappen“ abgeben müssen, gilt das Fahrverbot auch für Ihr Boot! Gleichsam: Alkohol an Bord? Wenn Sie die Wasserschutz unter Alkoholeinfluss auf dem Meer fahrend oder gar in einen Bootsunfall verwickelt erwischt, ist nicht nur Ihr SBF weg, sondern auch der Auto-Führerschein. Alles hängt mit allem zusammen.
Neben SBF See und/oder Binnen, sollten Sie als Skipper den SRC mit UBI (Short Range Certificate mit Binnenfunk) machen, wenn sich eine UKW-Funkanlage an Bord Ihres Bootes befindet. Dieser Schein ist halb-amtlich, aber bei entsprechender technischer Ausrüstung der Yacht vorgeschrieben. Abgesehen davon ist der SRC vor allem darauf ausgerichtet, Rettungs-Abläufe und -Protokolle zu trainieren und zu verinnerlichen. Man lernt also eher weniger das Funken, sondern vor allem das Verständnis für die Abläufe von Rettungsketten – unerhört wichtig, wenn Sie mit Ihrer Yacht auf dem Meer unterwegs sein wollen!
Des Weiteren ist es sinnvoll, vor allem bei Yachten die küstennah oder (auch passagenweise) Offshore unterwegs sind, den Fachkundenachweis Seenotsignalmittel (FKN) oder besser noch, den umfangreicheren Sachkundenachweis Seenotsignalmittel (SKN) zu machen. Bei beiden Scheinen trainieren Sie den Umgang mit dem „großen Besteck“ an Seenot-Signalmitteln und sich damit erst berechtigt, die professionellen Raketen, Fackeln und andere Signalmittel zu erwerben. Diese Scheine erhöhen ebenfalls signifikant Ihre Kompetenz in Sachen Sicherheit, und damit die Sicherheit an Bord allgemein.
Weitere Boots-Scheine, die eventuell sinnvoll wären
Als Motorbootfahrer haben Sie – anders als Ihre segelnden Kollegen – kaum eine große Auswahl an weiteren Zertifikaten, die Sie machen können. Während Segler die Sport-Küstenschiffer-, Sport-Seeschiffer- und Sport-Hochseeschiffer-Scheine ablegen können, die besonders seglerisch, aber auch in puncto Navigation, Sicherheit und Crewführung besonders interessant sind, gibt es in Deutschland keine weiteren offiziellen Zertifikate.
Viele Motoryacht-Skipper schreiben sich in SKS-Kurse (Sport-Küstenschifferschein) ein, um wenigstens den Theorieteil abzulegen (Wetterkunde, Tide etc.). So kann man sich das Segeln sparen, bekommt aber die interessanten und sicher nicht unwichtigen Inhalte der SKS-Theorie mit.
Erste-Hilfe-Kurse speziell für Yacht-Crews möchten wir in diesem Zusammenhang genauso nicht unerwähnt lassen, wie dezidierte Motorenkunde-Seminare, welche in vielen Segelschulen oder Boots-Schulen angeboten werden.
Motorboote und Yachten in Binnenrevieren
Sie haben sich sicherlich schon darüber informiert, ob an Ihrem Heimatsee Einschränkungen in Bezug auf den Betrieb von motorisierten Booten vorliegen. Immer mehr kleinere bis mittlere Binnenreviere Deutschlands setzen durch, dass keine neuen Verbrenner-getriebenen Motorboote auf dem See fahren dürfen. Manche Reviere, wie der Chiemsee, erlauben den Motorbetrieb nur in ganz gewissen Zeitfenstern.
Um ein Motorboot auf dem schönen Bodensee zu betreiben, sind nicht nur ganz enge Regeln in Bezug auf die Motorenleistung und die Abgase einzuhalten (die allerdings ein ortskundiger Fachfachhändler genau kennt), sondern hier muss zusätzlich zum SBF Binnen noch das Bodenseeschiffer-Patent abgelegt werden. Möchten Sie sich ein Motorboot auf dem Bodensee ausleihen, dann können Sie vorweg bei den Landratsämtern ein sogenanntes „Urlaubs-Patent“ bekommen, das einmal pro Jahr für einige Wochen SBF-Inhabern das Führen von Motoryachten auf dem Bodensee erlaubt.
Was unsere schönen Flüsse angeht, so ist auf dem Rhein der SBF Binnen schon für Boote ab 5 PS vorgeschrieben.
Skipper-Trainings, besser werden in Sachen Navigation und Seemannschaft
Je nachdem, wo Sie leben oder Ihre Yacht am Steg haben, werden Sie nach einem kurzen Check in Google oder dem Plausch auf dem Steg einige Empfehlungen für lokale Segel- oder Bootsschulen bekommen. Diese bieten oftmals neben den amtlichen und halb-amtlichen Scheinen eine Reihe interessanter Kompetenz-Kurse an. So ein Kurs endet dann zwar nicht in einer Urkunde oder Führerschein, steigert aber mitunter signifikant Ihre Kompetenzen in bestimmten Gebieten.
Wie oben schon erwähnt, können Sie hier genau die Kurse für sich auswählen, für deren Themen Sie sich interessieren oder Defizite entdeckt haben. Das schöne daran ist, dass die Kurse oftmals auch als Einzel- oder Intensivkurse direkt an Bord Ihrer eigenen Yacht angeboten werden. Anstelle mit einem fremden und gegebenenfalls sich komplett von Ihrer Yacht unterscheidenden Boot zu trainieren, bekommen Sie hier alles direkt auf Ihre individuelle Umgebung zugeschnitten vermittelt.
Weiterhin bieten viele Profi-Skipper Kurse an, meist auf Stunden- oder Tagesbasis, deren Inhalte Sie vorweg sehr individuell bestimmen können: Ob es das Üben von Anlegemanövern ist, ein Spezialkurs in puncto Ankern oder Motoryacht-Trim, diese „Einzelstunden“ bieten, wenn man einen fachkundigen und erfahrenen Skipper bucht, sehr viel Lernpotenzial.
Auch wenn das Erlangen offizieller Zertifikate, das Ablegen von Prüfungen, Einzelstunden und Kurse sowie das Verschlingen von Fachbüchern sinnvoll ist und viel Spaß bringt – die Erfahrung kommt nur mit den Meilen. Je mehr Stunden Sie als Schiffsführer hinter dem Steuer verbringen, desto mehr werden der Alltag an Bord und auch die immer wieder auftretenden kleinen wie größeren Herausforderungen der Seefahrt Sie prägen. Nur die Meilen schärfen Ihre Routine, Ihre Reaktions- und Entscheidungskompetenzen. Nur das Anlegen trainiert, wie man anlegt – jede Schleusung ist gleichsam eine neue Unterrichtsstunde. Daher: Keine Angst! Lassen Sie die Landleinen los und legen Sie ab – starten Sie bei schönem Wetter, wenig Wind und Welle. Üben Sie an freien Tagen, wenn es im Hafen ruhig ist, das An- und Ablegen. Sammeln Sie Ihre Erfahrungen und haben Sie keine Angst, jeder Captain hat einmal klein angefangen.
Die Basics der Sicherheit an Bord
Auch wenn Ihr Motorboot oder Ihre Yacht ein wunderschöner Hort für wunderbare Momente, Traumurlaube und Entspannung sein soll (und sicher auch wird!), gelten ganz spezifische Sicherheits-Regeln. Es fällt vielen Skippern oder auch den Gästen an Bord schwer, angesichts des Luxus und Komforts an Bord, sich mit diesen Dingen zu beschäftigen. Sicherheitsvorkehrungen? Das ist doch eher etwas für die großen Kreuzfahrtschiffe oder Rennboote?! Mitnichten.
Ohne jetzt mit Panik oder schlimmen Statistiken arbeiten zu wollen, aber es passieren genug Unfälle an Bord von privat genutzten Urlaubs-Booten. Daher ist es absolut wichtig für Sie als Skipper, aber auch für Ihre Crew und die „unbeteiligten“ Gäste, über wenigstens die grundlegenden Sicherheitsaspekte an Bord Bescheid zu wissen. Und diese dann auch einzuhalten. Lassen Sie uns hier ein wenig tiefer eintauchen:
Ihr Motorboot wirklich und richtig kennenlernen
Wenn Sie als Skipper das „Brain“ sind, so ist Ihre Yacht sicher der „Körper“ von dem, was am Ende diese wunderbare Erfahrung der Seefahrt ausmachen wird. Denn neben den Fähigkeiten und dem Fachwissen, das Sie in den obig erwähnten Scheinen und Kursen erwerben, sollte die genaue Kenntnis Ihrer eigenen Yacht im Zentrum Ihrer Bemühungen stehen. Denn anders als beim Auto, müssen Sie in vielen Dingen selbst Hand anlegen, sich helfen und Lösungen parat haben.
Das alles startet natürlich damit, dass Sie das Betriebs-Handbuch Ihrer neuen Yacht nicht nur im Navigationstisch verstauen, sondern aufmerksam durcharbeiten. Für einen Großteil später auftretender Probleme – die sich oftmals als schlichte Bedienfehler erweisen – stehen hier die Lösungsansätze bereits drin. Das Betriebs-Handbuch der Yacht sowie die Bedienungsanleitungen der vielen im Boot verbauten Spezialteile (vom WC bis zum Boiler, vom UKW-Funkgerät bis zur Logge) sollten nicht irgendwo in einer Kiste vertauben, sondern bilden die Grundlage Ihres Selbst-Trainings auf Ihrem neuen Boot! Wenn Sie hier gewissenhaft vorgehen und vielleicht dabei die Hilfe Ihres Bootshändlers hier und da erfragen, vielleicht ein oder zwei Trainingstage an die Bootsübergabe dranhängen, dann haben Sie schon einen Großteil der Fähigkeiten erlangt, um vielen Situationen und Herausforderungen zu meistern.
Kaufen Sie nur hochwertiges, zertifiziertes Sicherheits-Equipment für Ihr Boot!
Eigentlich sollte dies selbstverständlich sein: Bei Ihrem Auto wählen Sie für die Airbags ja auch nicht die „billigste“ Variante. Dennoch scheinen leider viele Eigner gerade bei diesem Budget-Punkt auf der Ausrüstungsliste ihrer neuen Boote ihre Spar-Leidenschaft zu entdecken. Wir möchten Ihnen empfehlen, gerade nicht die billigste Rettungsweste (“… die brauche ich ja eh nie…!“) zu kaufen und auch bei der Anzahl der Feuerlöscher („… so oft ist der Gasherd ja nicht an bei uns!“) nicht zu sparen. Halten Sie sich am besten an die Empfehlungen der Werften, was die Feuerbekämpfungsmittel angeht, sprechen Sie mit Fachhändlern, um die Anzahl und Auswahl der Rettungsmittel festzulegen. Je nachdem, wie groß Ihre Yacht ist, wie viele Menschen an Bord sind und natürlich auch wo Sie unterwegs sind, können dabei unterschiedliche Setups von Produkten wichtig werden.
Wie Sie es bei Ihrer Yacht in Sachen Wartung, Verschleiß und Pflege auch machen, so unterliegen Sicherheits- und Rettungsmittel oftmals einer „Mindesthaltbarkeit“. Rettungswesten sollten nach 2 Jahren von einem zertifizierten Fachbetrieb (!) einem Check unterzogen werden, Rettungsinseln meist alle drei Jahre, besondere Flöße auch jährlich. Mustern Sie Rettungsinseln nach 15, spätestens nach 20 Jahren am besten aus und ersetzen Sie diese. Vergessen Sie nicht: Nur gecheckte Sicherheitsmittel funktionieren im Notfall dann auch wirklich: Im Notfall feststellen zu müssen, dass eine Weste nicht aufbläst, weil die Wartung seit Jahren nicht durchgeführt worden ist, sollte eine Horrorvorstellung bleiben.
Ein weiteres, wichtiges Ausrüstungsteil Ihrer Yacht in punkto Sicherheit ist natürlich das UKW-Funkgerät, am besten über das Netzwerk an einen GPS-Empfänger angeschlossen und mit dem DSC-Notruf-System ausgestattet. Bevor Sie auslaufen, checken Sie kurz, ob alles an Bord ist und funktioniert – das kann den Unterschied machen, im Falle eines Falles!
Kontrolle und Wartung: Nehmen Sie diese Dinge ernst
Wir können es nicht oft genug wiederholen: Halten Sie sich bitte strikt an die Wartungsvorgaben des Bootsherstellers. Diese sind meist im Handbuch oder einem eigenen Service-Heft angegeben. So schön und automatisch vieles an Bord läuft, nur die regelmäßige Kontrolle kann sich anbahnende Fehler oder einsetzenden Verschleiß entdecken und beseitigen. Sparen Sie nicht am Austausch von solchen Teilen, denn das Versagen und dadurch ausgelöste Folgeschäden oder gar Unfälle sind meist viel teurer – von persönlichen und gesundheitlichen Schäden abgesehen.
Das kraftvolle Herz Ihrer Yacht, die Maschine und der Antrieb, wie Z-Drive oder IPS, sowie alle Elemente die zur Steuerung des Bootes dienen, sollten dabei immer Priorität haben. Legen Sie nicht ab, wenn hier Fehlermeldungen kommen, die komische Geräusche vernehmen oder Dinge ungewöhnlich sind!
Die elektrischen und elektronischen Systeme sind, wenn auch nicht maßgeblich, sicherheitsrelevant. Eine ausgefallene Tiefenlotung kann ein Auflaufen mit ernsthaften Folgeschäden nach sich ziehen, nicht funktionierende Positionslampen sind bei Nacht hochgefährlich. Auch wenn es „nur“ ein 12 Volt oder 24-Volt-Stromkreis ist, lassen Sie am besten nur erfahrene Boots-Elektriker an die mitunter komplexen Schaltungen, Netzwerke und Bus-Systeme der Yacht. Vergessen Sie nicht, dass technisches Versagen, neben dem menschlichen, meist ursächlich für Unfälle oder Schäden ist. Und sehr oft versagt die Technik zum schlecht möglichsten Zeitpunkt. Daher: Der jährliche Komplett-Check beim Einwassern im Frühling sollte unbedingt zum Standard bei Ihnen werden, der kleine Ablege-Check ebenfalls.
Übrigens: Vollständig abgestempelte Wartungshefte wirken sich werterhaltend und äußerst positiv auf den Wiederverkaufswert einer Yacht aus.
Bevor Sie ablegen: Wind, Wetter und Welle checken
Modernster Technik sei Dank können Skipper heutzutage in wenigen Sekunden neueste Wetter-Updates ziehen und verständlich dargestellt für Ihre Seegebiete interpretieren. Was früher viel Wissen erforderte, kann heute fast jedes Kind mit Doppelklick und zwei Fingerspitzen am Tablet sichtbar machen.
Wettervorhersagen sind allerdings meist noch immer nur für die kommenden maximal 24 Stunden wirklich verlässlich. Sie sollten daher bei langen Schlägen unterwegs regelmäßig Updates ziehen und überprüfen, ob Ihre Route noch zum Wetter passt.
Dazu bieten sich viele – oft kostenlose – Apps an. Dank hoher Reichweite von 5G-Netzen sind fast alle Küstenbereiche Europas ans Internet angeschlossen. Sollte Ihre Yacht über Starlink verfügen, gilt das für die gesamte Welt.
Sie sollten als Skipper niemals ohne vorherigen Wetter-Check die Leinen loswerfen. Denn auch wenn sich viele Wetteränderungen vorab in den Wolken oder atmosphärischen Veränderungen ankündigen, können manche auch weiterhin sehr plötzlich auftreten.
Spezielle Routenplanungs-Software berücksichtigt nicht nur den Wind, sondern auch die Welle. Wenn Sie mit diesen Programmen Ihre Fahrten planen, werden optimale am Wetter und Wellenhöhen- sowie -richtungen angepasste Vorschläge gemacht

Verantwortungsbewusstes Bootfahren
Wir haben das Thema Alkohol schon beim Sportbootführerschein kurz angesprochen. Noch ein Wort hierzu: Leider ist es noch immer eine verbreitete Unart einiger Skipper und Boots-Crews, während der Fahrt Alkohol zu trinken. Oder auch Drogen zu “genießen”. Viele Unfälle, aber auch Beinahe-Katastrophen und Konfliktsituationen lassen sich direkt mit diesem Thema in Verbindung bringen.
Als verantwortungsbewusster und kompetenter Skipper sollte eine strikte Zero-Alc-Policy an Bord herrschen. Mindestens Skipper oder Steuermann haben sich, während das Boot in Fahrt ist, dem Alkoholgenuss fernzuhalten. Am besten ist, wenn Sie auch Gäste und Crew dazu anhalten – es macht das Fahren insgesamt sicherer und senkt das Risiko von Unfällen jeglicher Art.
Zum verantwortungsbewussten Bootfahren zählt natürlich auch, dass Sie sich an die Geschwindigkeitsvorgaben in bestimmten Revieren und Abschnitten halten, vor allem innerhalb von Häfen und Marinas und an küstennahen Abschnitten oder in Uferzonen.
In speziell markierten Bereichen für Wassersportler, Schwimmer oder für Badegäste oder und Angler fahren Sie grundsätzlich sehr langsam und halten gut Ausschau. Nicht nur Sie allein wollen Spaß haben – die Anderen auch! Übrigens, das gilt ebenso auch für Tiere die im, auf oder am Wasser leben.
Die Safety Cloud: Sicherer unterwegs
Es ist die Philospohie unserer Marke, dass Sie als unser Kunde und Skipper immer etwas mehr bekommen – und vor allem, einen Vorsprung genießen. Und das nicht nur, was den Komfort und die Performance unserer Yachten angeht, sondern auch Ihre Sicherheit. Daher haben wir die Safety Cloud entwickelt, ein digitales Tool als Bestandteil unserer Yachten welches auch Sie sicher unverzichtbar würdigen werden.
Dieses System überwacht die essenziellen Bereiche Ihrer Yacht und sendet in Echtzeit Daten. Sollten sich Probleme ergeben, werden sofort Alarme und Benachrichtigungen gesendet. Auch wenn Sie nicht an Bord sind, können Sie so schnell reagieren.
Hinzu kommt die praktische eLogbuch-Funktion, die beispielsweise einen schnellen Zugang zu allen mit dem Boot verbundenen Manuals und Bedienungsanleitungen garantiert.
Ersatzteil-Bestellung? Bequem aus der App heraus!
In diesem System sind alle Wartungspläne der Yacht und der in ihr verbauten Ausrüstungsteile hinterlegt: So werden Sie regelmäßig an anstehende oder ausstehende Services erinnert.
Da das System sowohl mit Ihrem Händler als auch mit der Werft vernetzt ist, können Sie sich für bestimmte Bereiche auf das „Zweiaugen-Prinzip“ und unseren Service verlassen. Fragen Sie bei einem Händler in Ihrer Nähe, er zeigt Ihnen gern die volle Funktion dieses faszinierenden Systems!

Fakten zur Sicherheit beim Bootfahren: 10 Experten-Tipps
Damit wir in diesem Abschnitt einen Querschnitt möglichst vieler Erfahrungswerte wiedergeben können, haben wir uns unter Skippern umgehört – von den weitgereisten Urlaubs-Kapitänen bis hin zu gewerblichen Profi-Skippern – um wertvolle Einblicke zusammenzutragen. Diese Bootfahrer lieben und leben die Leidenschaft des Wassersports und wir freuen uns, dass sie ihre Erfahrungen aus langen Jahren Seemannschaft und vielen tausenden Meilen mit uns teilen:
Planen Sie Ihre Boots-Trips (lange) im Voraus: Keine überstürzten Ablegemanöver, keine spontanen Trips – schauen Sie sich wenigstens das Wetter der kommenden Tage an und checken Sie Liegeplatz-Möglichkeiten in den Marinas. Lassen Sie Ihren Marschplan bei einem Vertrauen, damit jemand an Land weiß, wohin Sie unterwegs sein möchten. Viele modern Yachten haben Tracking-Systeme, die es einfach machen, Ihren Weg zu verfolgen.
Auf keinen Fall das Boot überladen! Halten Sie sich unbedingt an die für Ihre Yacht angegebenen Lade-Limits! Zu viele Passagiere oder Gepäck kann sich (überraschend schnell) negativ auf den Trimm und die Balance Ihres Bootes auswirken. Dies schränkt die Manövrierfähigkeit und auch die Steuerfähigkeit ein. Überladung kann schnell passieren, da sich das Boot nicht wiegen kann. Koppeln Sie im Kopf das Gepäck mit, fahren Sie lieber mit Sicherheitsmarge.
Seien Sie immer aufmerksam! Motoryachtfahrten, vor allem über längere Strecken, können für den Steuermann schnell langweilig werden. Da der Autopilot übernommen hat, bleibt oftmals nur der Ausguck und die Kontrolle auf dem Plotter. Während um Sie herum das Bordleben tobt, sollten Sie allerdings nicht dem Wunsch nach Abwechslung nachgeben. Halten Sie stets gut Ausschau nach anderen Schiffen oder auch Treibgut, verfolgen Sie die AIS-Ziele auf dem Display oder kontrollieren Sie den Kurs. Gerade bei schneller Marschfahrt schrumpfen Distanzen schneller als man denkt! Das gilt umso mehr, wenn Sie in Seegebieten mit professioneller Schifffahrt oder Fischereifahrzeugen unterwegs sind: VTGs und andere Zonen sind in jedem Fall zu respektieren! Vermeiden Sie Stress: Für sich aber auch für alle anderen Schiffsführer um Sie herum.
Achten Sie auf den Treibstoff-Verbrauch: Es gehört zum Ablege-Check, sich vom ausreichenden Tankinhalt der Treibstofftanks zu überzeugen. Passt die Treibstoffmenge zur geplanten Distanz? Haben Sie etwas Sicherheits-Marge für eventuelle Umwege, Mehrverbrauch wegen Strömung oder andere unvorhergesehene Ereignisse? Behalten Sie die Tankinhalts-Anzeige auch während der Fahrt im Auge, denn gerade genannte Faktoren, aber auch Wind oder veränderte (höhere) Fahrtstufen können den Verbrauch steigern und damit den Tank schneller leeren.
Üben Sie regelmäßig den “Mann-über-Bord”: Auch mit den besten Vorkehrungen kann es durchaus passieren, dass eine Person über Bord geht. Verhaltensregeln, Manöver und Abläufe sollten Sie daher unbedingt regelmäßig immer wieder trainieren und verinnerlichen. Vor allem, wenn Sie mit Ihrer Familie unterwegs sind. Jeder soll seine Rolle kennen, jeder soll wissen, wo er gebraucht wird. Wechseln Sie die Rollen: Was ist, wenn Sie es sind, der über Bord gegangen ist? Kann Ihre Frau das Boot steuern? Die MOB-Taste drücken und die Küstenwache alarmieren? Wenn Kinder mit an Bord sind, können MOB-Trainings zu einem Highlight werden: Dekorieren Sie einen besonders großen Fender, ziehen Sie ihn mit lustiger, bunter Kleidung an und „retten“ Sie ihn gemeinsam mit den Kids: Spaß und Training, das sinnvoll ist!
Augen auf beim Ankern: Für nicht wenige Bootfahrer ist das Ankern absolutes Highlight eines Boots-Urlaubs. Das kann ein Badestopp zwischen zwei Marinas sein oder eine Übernachtung in einer besonders schönen, ruhigen Bucht. Dennoch: Stellen Sie beim Ankern sicher, dass das Gebiet überhaupt freigegeben ist, die Wassertiefe ausreicht und der Untergrund gut zum Ankertyp passt. Beachten Sie Ihren Schwoienkreis, sodass Sie nicht andere gefährden oder bei Windrichtungswechseln in Flachwasserbereiche kommen. Ein Wetter-Check und die Anker-Wache (ein Setting auch fast allen modernen Plottern) sind selbstverständlich. Beachten Sie bitte natürlich auch, dass Sie das Tierleben der Ankerbucht nicht stören – die Fäkalientanks sind selbstverständlich stets geschlossen!
Achtung: Auspuffgase! Kohlenmonoxid (CO) ist ein sehr gefährliches Gas, das Bestandteil des Auspuff-Mixes ist. Dieses Gas ist schwerer als Luft und kann sich, etwa bei Windstille, rund um Ihr Boot ansammeln. Man riecht oder schmeckt es nicht, die Auswirkungen sind aber fatal. Sorgen Sie bitte stets für eine gute Belüftung, sowohl des Boots-Inneren als auch der Bereiche um die Auspuffe herum. Vor allem, wenn Sie vor Anker oder an einem Liegeplatz sind. Am besten, die Maschinen bleiben dann einfach ausgeschaltet.
Sog und Wellenschlag vermeiden – immer! Wir alle kennen das entsprechende Hinweisschild aus der SBF-Prüfung. Im Ausland wird eine beruhigte Zone auch oft als „No Wake“-Zone bezeichnet. Halten Sie sich unbedingt an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und diese Vorgaben! Die Welle, die eine Motoryacht auch bei geringfügig höherer als der erlaubten Geschwindigkeit erzeugt, kann zu ernsthaften Schäden führen. Und das an anderen Booten, an Uferanlagen und -installationen sowie für Tiere und Pflanzen. Strafen für Nichtbeachtung sind nicht umsonst oftmals sehr hoch – und das zurecht.
Benutzen Sie nur hochwertige Festmacher: Diese Leinen schützen Ihre Yacht sind die einzige Möglichkeit, Ihr Boot auch in einem Sturm sicher zu vertäuen. Investieren Sie daher nur in hochwertige, zu Ihrer Yacht passende Leinen. Hinzu kommt, wenn Sie irgendwo anlegen – und wenn es nur für einen kleinen Tankstopp ist – machen Sie Ihre Yacht immer komplett fest: Vorleine, Achterleine und eine Spring! Es kann immer etwas passieren (siehe Punkt 8!) und dann treibt eine nur lose angebundene Yacht im Hafenbecken …
Hören Sie nicht auf zu lernen: Sicherheit an Bord ist nicht, was irgendwann „fertig“ oder „zu Ende“ ist. Genauso, wie sich die Technologie verändert, verändern sich auch Ansätze und Equipment. Seien Sie aufmerksam und gehen Sie mit der Zeit, bleiben Sie technisch wie auch was Ihre Fähigkeiten angeht, immer auf dem Laufenden. Ersetzen Sie abgelaufene oder beschädigte Teile der Ausrüstung, trainieren Sie regelmäßig.

Sicherheitsanforderungen für Motoryachten im Ausland
Was für deutsche Gewässer gilt, kann in Italien oder Kroatien schon anders sein: Und wenn auch nur leicht verschieden, so sollten Sie als Skipper immer die Regularien vor Ort checken. Manche Reviere schreiben bei bestimmten Yachtgrößen beispielsweise Radar-Reflektoren vor, andere wiederum (wie unser Bodensee) haben ganz genaue Vorgaben für die komplette Ausstattung mit Sicherheitsmaterialien. Es hört aber nicht bei der Ausrüstung auf: Befahrensregeln bestimmter Seegebiete können ganz dezidiert Mindestabstände regeln oder auch Zeiten.
Zwar nicht sicherheitsrelevant im engeren Sinne, aber wichtig zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die immer strengeren Umwelt-Regeln vieler Länder. Da Sie als verantwortungsbewusste Skipper und Crews sowieso keinerlei Müll über Bord werfen und auch das Einleiten von Abwässern vermeiden, haben Sie schon einen Großteil der Regeln befolgt – schauen Sie aber sicherheitshalber bei den Quellen nach, ob für Ihre Yacht nicht noch andere Regularien gelten.
Last not least: Auch wenn es eine „Tradition“ unter manchen Bootfahrern ist, selbstverständlich werden abgelaufene Seenotsignale nicht an Silvester abgeschossen! Das ist nicht nur gefährlich, sondern könnte Seenoteinsätze auslösen und ist daher in vielen Ländern (auch in Deutschland) verboten.
Legenden & Bootsmythen: Motorboot-Sicherheit aus dem Märchenbuch
Schwanger auf das Motorboot ist ein No-no!
Aber mitnichten! Eine Schwangerschaft soll Sie nicht davon abhalten, ein entspanntes Wochenende an Bord zu genießen. Allerdings sollten Sie die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit (je nach Schwangerschaftsmonat), langsame Reaktionszeiten und den gesundheitlichen Zustand der Schwangeren beachten. Hier hilft oft gesunder Menschenverstand: Im achten Monat bei 2 Meter Welle durch den Herbst „cruisen“? Das ist schon ohne Schwangerschaft keine gute Idee.
Am besten sprechen Sie Ihre Boots-Pläne mit einem Facharzt oder der betreuenden Hebamme ab, viel trinken, viel genießen – Bootfahren kann dem kleinen Ungeboren sogar richtig gut tun. Und seiner Mama auch.
Größere Yachten machen weniger Sorgen
Hier gibt es viele geteilte Meinungen. Manche sagen, dass größere Boote automatisch sicherer sind, da ein größerer Rumpf und mehr Volumen auch gleichzeitig stabiler im Wasser liegen. Daran ist durchaus etwas Wahres. Andererseits: Größere Yachten sind unter Umständen anfälliger für technische Ausfälle, weil die verbaute Technik komplexer ist. Sicher ist auch hier etwas Wahres dran. Man kann und sollte das allerdings nicht verallgemeinern. Große Yachten kommen mit Schwerwetter und Wellen tatsächlich besser zurecht, kleinere Boote sind dafür weniger. Hier gilt: Training, Wissen und Erfahrung bringen die Sicherheit im Umgang mit dem Boot, gute Seemannschaft, vorausschauende Planung und Aufmerksamkeit vermeiden bösen Überraschungen.
Nur der Captain weiß, wo es lang geht
Das klingt nicht nur dumm und veraltet, das ist es auch! Auch wenn der Schiffsführer im Besonderen Verantwortung für die Sicherheit an Bord trägt und im Zweifel auch dafür gerade stehen muss, heißt das nicht, dass kein anderer an Bord mit der Yacht umzugehen braucht. Im Gegenteil: Sorgen Sie dafür, dass mindestens noch eine weitere Person an Bord wenigstens die Yacht steuern und sicher anlegen kann, im Umgang mit dem Funkgerat (vor allem DSC) geschult ist und im Zweifel übernehmen kann. Abgesehen davon ist das nicht nur viel sicherer, sondern auch entspannter.
Kinder sind zu klein, um ein gezieltes Sicherheitstraining zu brauchen
Unterschätzen Sie nicht die kleinsten Crew-Mitglieder! Kinder begreifen sehr schnell, erkennen Zusammenhänge und lernen. Sie in die Sicherheits-Briefings und -Trainings mit einzubeziehen macht nicht nur Sinn, sondern auch Spaß. Sie können diese Trainings mit spannenden, spaßigen und witzigen Kinderspielen an Bord verbinden. Kinder, je nach Alter natürlich, nehmen Abläufe gut auf und können einfach dazu erzogen werden, selbständig ihre Rettungswesten anzulegen und sicher wieder zu verstauen. Dass ein MOB-Training mit dem dekorierten „Mister Fender“ ein Riesenspaß sein kann, hatten wir schon erwähnt. Arbeiten Sie nicht mit Angst, sondern begeistern Sie die jungen Bootsfahrer dazu, Verantwortung zu übernehmen und selbst aktiver Teil der Schiffssicherheit zu sein – und damit wertvolle Mitglieder Ihrer Crew.

Zusammengefasst: Sicherheit an Bord Ihrer Motoryacht
Als Skipper und Seemann spiegeln Sie stets den Spaß und den Genuss auf dem Wasser mit seinem ernsten Bruder: Der Sicherheit. Ein tiefer Respekt vor den Kräften der Natur sollte die Grundlage dafür sein, wie Sie Ihre Verantwortung als Kapitän wahrnehmen – egal, ob Sie ein kleines Dayboat oder eine große Luxus-Yacht steuern. Halten Sie sich stets vor Augen, dass es egal ist, wie lange Sie schon Boot fahren und wie viele Meilen Sie am Steuer einer Yacht gestanden haben: Das Meer hält stets aufs Neue Überraschungen und mitunter herausfordernde Prüfungen für Sie bereit.
Seien Sie aufmerksam und offen, bleiben Sie up to date und gehen Sie keine Kompromisse in Sachen Sicherheit ein, weder, was das Equipment angeht, noch was das Training angeht. Sie sind gerade dabei, Ihre erste Yacht zu kaufen? Unsere Bootshändler sind selbst oft erfahrene Skipper, die Ihnen auch in den Fragen der Sicherheit an Bord sowie der passenden Ausstattung Ihres neuen Bootes gern helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.