
Tipps & Tricks wie Sie den perfekten Motorboot-Liegeplatz finden
Es sind eine Vielzahl von Entscheidungen zu treffen, wenn Sie sich ein Motorbootes kaufen wollen. Angesichts der Komplexität einer neuen Yacht, scheint das Finden eines Liegeplatzes eine einfache Aufgabe zu sein. Oft ist es das jedoch nicht: Denn der Teufel steckt im Detail. Bevor Sie nämlich einen Vertrag mit einer Marina oder einem Hafen abschließen können, steht eine sorgfältige und manchmal mühsame Suche nach dem passenden Ort an.
Mit diesem Leitfaden möchten wir Ihnen alle notwendigen Werkzeuge an die Hand geben, indem wir das Feedback vieler Motorbootfahrer ausgewertet und in praktische und leicht verständliche Tipps umgewandelt. Wenn Sie Ihre eigenen Bedürfnisse mit denen Ihres Bootes verbinden, können Sie die Liegeplatzoptionen filtern, Kosten eruieren, Standorte vergleichen und letztendlich genau den einen Liegeplatz finden, der Ihre Anforderungen erfüllt oder sogar übertrifft.
Wo soll Ihre neue Yacht liegen? Die Lage ist entscheidend
Sie wissen es bereits: Der Kauf eines neuen Bootes ist immer auch mit der Frage verbunden, wo es am Ende genutzt werden soll. Abgesehen von den kleineren Motorbooten, die auf Anhänger passen, benötigen fast alle Yachten einen Liegeplatz. Trailerboote, die Sie in Deutschland mit dem Anhänger von A nach B fahren möchten, dürfen nicht breiter als 2,55 m oder länger als 18 m sein. Sie benötigen hierfür auch den BE-Führerschein und müssen die Gewichtsbeschränkungen der STVO sowie Ihres Zugfahrzeuges beachten. Für alle anderen Boote sollte ein passender Liegeplatz eine großer Punkt auf Ihrer To-do-Liste sein.
Allerdings ist den meisten Eignern-in-spe die Antwort auf diese Frage schon mehr oder weniger klar sein. Sie haben oftmals nämlich nicht nur die Idee vom Bootfahren selbst, sondern auch eine ganz klare Vorstellung von einem bestimmten Ort, an dem sie Boot fahren wollen. Seien es die wunderschönen Küsten von Nord- oder Ostsee, die tollen und abwechslungsreichen Binnenreviere oder natürlich auch die Traumziele im Mittelmeer.
Viele zukünftige Bootsbesitzer kennen sich meist vor Ort schon aus, etwa von vorherigen Urlauben, von Charter-Törns oder weil sie vor Ort Immobilien besitzen. Wenn Sie allerdings noch keine Einblicke in die regionale Situation bezüglich der Marinas, der Verfügbarkeit von Liegeplätzen und der lokalen Gewohnheiten haben, sollten Sie sich zunächst direkt vor Ort ein Bild verschaffen. Suchen Sie nach Kontakten. Eine sehr gute Informationsquelle ist dabei immer Ihr lokaler Händler, der nicht nur über mögliche Standorte informiert ist, sondern auch über das Netzwerk und den Einfluss auf wichtige Personen verfügt, die möglicherweise über die Zuteilung von Liegeplätzen entscheiden. Denn in vielen Regionen und den Hot-Spots der beliebtesten Destinationen sind Liegeplätze knapp.
Neben dem Kontakt zu einem kompetenten Händler vor Ort helfen auch die folgenden Quellen, einen Liegeplatz-Kandidaten zu identifizieren:
Online-Recherche: Beginnen Sie am besten ganz bequem von zu Hause aus mit einer Online-Suche. Es gibt viele Websites und Foren, auf denen Liegeplatzvermietungen und -verkäufe aufgelistet sind. Dort können Sie vielfältige Informationen finden und so ein Gefühl bekommen, auch für die Preise vor Ort. Websites wie „MarinaReservation“ oder „Dockwa“ können ein guter Ausgangspunkt sein. Aber seien Sie vorsichtig: Oft zeigen Websites keine Echtzeit-Verfügbarkeiten!
Persönlicher Besuch: Besuchen Sie verschiedene Marinas persönlich, insbesondere wenn Sie einen richtigen „Heimathafen“ für Ihre neue Motoryacht suchen. So können Sie den Zustand der Marina, die verfügbaren Dienstleistungen und das soziale Miteinander vor Ort direkt erfahren. Sprechen Sie mit dem Hafenmeister oder der Verwaltung: Direkte Kontakte und ein gutes Auftreten sind oft ein guter Weg, um Türen zu öffnen.
Marina-Führer in Buchform: Nutzen Sie gedruckten Marina-Verzeichnisse und Hafenführer, die detaillierte Informationen zu Einrichtungen, Preisen und Standorten bieten. Viele sind auch online verfügbar (und manchmal sogar aktueller). Websites wie „Marinas.com“ bieten umfassende weltweite Marina-Listen. Dies ist übrigens auch ein schneller Weg, wenn Sie später unterwegs sind und spontan für eine Übernachtung länger kurzfristige Liegeplätze suchen.
Lokale Yachtclubs: Vernetzen Sie sich mit lokalen Yachtclubs und Motorboot-Clubs. Diese Vereine können oft persönliche Erfahrungen und Empfehlungen liefern, die Sie online nicht finden. Vielleicht ist die Mitgliedschaft in einem Motorbootclub auch eine Voraussetzung, um einen Liegeplatz in der Marina Ihrer Wahl zu bekommen. Achten Sie hier darauf, dass dies nicht nur finanzielle Verpflichtungen oder Vorteile, sondern manchmal auch Vereins-Arbeit für den Club mit sich bringen kann.
Bootsmessen und -ausstellungen: Bootsmessen sind eine großartige Möglichkeit, Marina-Vertreter persönlich zu treffen, Informationen aus erster Hand zu erhalten und sich Angebote zu sichern.
Boots- und Liegeplatzmakler: Ein Boots- oder Liegeplatzmakler kann Ihnen mit seinem Fachwissen und ausgezeichneten Verbindungen helfen, einen passenden Liegeplatz zu finden, der Ihren Anforderungen entspricht. Wie bei allen professionellen Dienstleistungen ist dies natürlich mit Kosten verbunden.
Soziale Medien und Foren: Online-Bootsforen und Social-Media-Gruppen können eine Fülle von Informationen liefern. Erfahrene Bootsfahrer können Einblicke in verschiedene Marinas geben und wissen möglicherweise von Liegeplätzen, die frei werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Liegeplatztausch, wenn dies durch die Liegeplatzverträge erlaubt ist. So können Sie beispielsweise den Standort Ihrer Yacht für eine Saison oder mehr ändern, ohne gleich Ihren Heimathafen aufzugeben.
Fokussieren Sie sich bei Ihrer Liegeplatzsuche nicht allzu sehr auf „diesen einen und einzig wahren“ Ort. Denn realistischerweise muss man sagen, dass gerade an den beliebtesten Locations eher ein Mangel an genügen Liegeplätzen herrscht. Natürlich gibt es immer eine Chance, dass Sie sich einen Liegeplatzvertrag für den renommierten Real Club Nautico de Palma auf Mallorca oder in der beliebten Marina in Saint Tropez sichern. In Wirklichkeit übersteigt aber die Nachfrage nach Liegeplätzen an solchen erstklassigen Orten das Angebot bei weitem. Seien Sie statt dessen offen für Alternativen – und Sie werden überrascht sein, wie viele es gibt! Anstatt sich ausschließlich auf die Marina Ihrer Träume zu konzentrieren, berücksichtigen Sie bei Ihrer Suche eher die rein praktischen Anforderungen. Das macht die Suche breiter, bringt mehr potenzielle Kandidaten in Reichweite und lässt viel mehr Spielraum bei der späteren Entscheidung. Und wer weiß? Vielleicht entdecken Sie so ja eine viel bessere Alternative, von der Sie vorab gar nichts wussten?
Die Lage Ihres Liegeplatzes: Vorherrschende Winde, Schwell und Wetter berücksichtigen
Sie haben sicherlich schon schreckliche Videos und schockierende Fotos gesehen, welche die Folgen schwerer Stürme oder anderer extremer Wetterereignisse zeigen. Obwohl diese – entgegen der oft reißerischen Darstellung – doch noch relativ selten sind und zudem oftmals noch genügend Zeit zur Vorbereitung bleibt, sollten Sie die Lage einer jeden (!) Marina in Bezug auf die allgemeine Windrichtung und vorherrschender Wellenmuster überprüfen. Die meisten Häfen werden immer an Orten gebaut, die schon von Natur aus Schutz vor dem vorherrschenden Wetter bieten. Dieser wird dann durch künstliche Wellenbrecher und andere schützende Konstruktionen verstärkt. Allerdings können Häfen auch anfällig für spezifische Wetterbedingungen, ganz bestimmte Windrichtungen, Wetterphänomene oder Einflüsse sein. Versuchen Sie, einen Standort zu finden, der ganzjährig oder saisonal so viel Schutz wie möglich bietet.
Die Lage des Liegeplatzes innerhalb der Marina selbst
Wenn Sie die Möglichkeit haben, nehmen Sie auch Einfluss auf die strategische Positionierung Ihres Liegeplatzes innerhalb des Hafens. Denn diese spielt eine bedeutende Rolle. Natürlich ist ein möglichst schneller und einfacher Zugang zum offenen Wasser wünschenswert, aber die Reduzierung des Aufwands und der Zeit, die nur für das Losfahren benötigt wird, ist nur eine Seite der Medaille. Darüber hinaus sollte Ihr zukünftiger Liegeplatz vor starken Winden und unruhigen Wellen geschützt sein, um Ihr Boot zu sichern. Achten Sie auf mögliche Fallwinde, die von umliegenden Bergen oder sogar von Gebäuden am Ufer herabkommen. Manchmal können nur zwei Gebäude starke Tunnel- oder Kap-Effekte zwischen sich erzeugen, was dann das Anlegen genau an Ihrem Ponton ziemlich kompliziert macht, während der benachbarte Steg nicht den geringsten Windhauch spürt. Auch sollte beispielsweise der Weg zu den Einrichtungen der Marina, wie Waschräumen und Toiletten, den Restaurants und Geschäften und sogar dem Parkplatz berücksichtigt werden.
Die Einrichtungen und Ausstattung Ihrer neuen Marina
Jetzt wird es ein wenig „angenehmer“, lassen Sie uns über den Komfort und die Ausstattung eines guten Motoryacht-Hafens sprechen. Sie sollten sich nach einer Marina umschauen, die zumindest mit den wesentlichen Einrichtungen und Annehmlichkeiten ausgestattet ist. Hier sind einige, die Sie nicht missen sollten:
Persönliche Annehmlichkeiten: Ordentliche Toiletten und Duschen, Waschräume. Diese sollten nicht nur einwandfrei funktionieren, sondern auch regelmäßig gereinigt werden. Wenn Ihre Motoryacht keine Waschmaschine/Trockner an Bord hat, sollten Sie, falls der Hafen keinen eigenen hat, nach Wachsalons oder -Services in der Nähe suchen. Können Sie Lebensmittel und Getränke einkaufen? Wenn nicht direkt in der Marina, ist ein nahegelegener Supermarkt für viele Yachtbesitzer eine Grundvoraussetzung.
Landstrom und Frischwasserversorgung: Das mag komisch klingen, aber es gibt Regionen, da ist die Versorgung mit ausreichend Landstrom nicht sichergestellt. Es sollte also unbedingt eine Landstromverbindung in der Nähe Ihres Liegeplatzes geben. Überprüfen Sie unbedingt die Details zu Stromstärke und Ampere: Wenn Ihre Yacht beispielsweise separaten Landstrom für die Klimaanlage benötigt oder andere technische Anforderungen an die Stromversorgung hat. Dasselbe gilt für die Frischwasserversorgung: Ein Schlauchanschluss in der Nähe hilft, Ihre Yacht sauber zu halten und die Frischwassertanks aufzufüllen. Vorsicht bei der Frage, ob dieses Wasser dann auch Trinkwasserqualität hat.
Abfallentsorgung: Ein vernünftiges, professionelles Müll-Management ist mittlerweile ein absolutes Muss für jede Marina, daran gibt es keinen Zweifel. Überprüfen Sie, wo sich der Müllbereich befindet, und stellen Sie sicher, dass Ihr Liegeplatz weder zu weit entfernt ist noch zu nah daran liegt. Besonders in sehr heißen Ländern können diese Bereiche unangenehm riechen und ein Tummelplatz für verschiedene Tiere werden.
Schwarzwasser- & Fäkalien-Entsorgung: Auch wenn dieses Thema zu den unangenehmsten Aufgaben eines Bootsbesitzers gehört, sollte Ihre neue Marina eine Abwasser- und Fäkalienabsaugungs-Anlage anbieten. Auch wenn Sie diesen Service nicht allzu oft benötigen, sollte das ordnungsgemäße Entleeren und professionelle Reinigen Ihrer Abwassertanks Teil des normalen Wartungsplans sein.
Boots-Tankstelle: Da Sie eine Motoryacht besitzen, ist das bequeme Nachtanken Ihres Bootes absolut notwendig. Am besten in demselben Hafen, in welchem Sie sowieso schon liegen. Das macht zeitlich flexibel und so können Sie die Tankstopps antizyklisch planen. Aber nicht alle Marinas haben eine Tankstelle, daher überprüfen Sie, wo die nächste ist. Dies könnte die benachbarte Marina oder sogar ein nahegelegener kommerzieller Fischerhafen sein.
Werften und Bootsreparaturdienste: Die Wartung Ihres Motorbootes ist natürlich absolut wichtig, um eine sichere und zuverlässige Funktion aller Einrichtungen an Bord zu gewährleisten. Auch im Falle unerwarteter Pannen kann ein schneller und kompetenter Service Ihren Urlaub retten. Überprüfen Sie, ob es offiziell lizenzierte Dienstleister in der Marina gibt.
Sicherheit und Schutz in der Marina
Der Schutz des Wertes Ihrer Yacht ist ein sehr wichtiges Thema. Sicherheit ist immer eine Frage, obschon nicht so sehr bei uns in Deutschland, wohl aber oft in weniger wohlhabenden Regionen südlicher Länder. Denn dort die perfekt gepflegte Welt einer glitzernden Marina voller wunderbarer Yachten durchaus direkt an die Wohn- und Arbeitsviertel der weniger Privilegierten angrenzen. Manchmal können dann Frustration oder auch Gier zu Vandalismus und Sachbeschädigung führen. Einbruch und Diebstahl können auftreten. Daher sollte eine gute Marina den Schutz der im Hafen liegenden Boote priorisieren. Dazu zählt eine gute Umzäunung oder Abgrenzung nach außen mit gesicherten und überwachten Zugangspunkten, um unbefugtes Betreten zu verhindern. Aber auch eine helle Beleuchtung auf dem gesamten Gelände in der Nacht, Sicherheitskräfte und/oder Überwachungsmaßnahmen wie CCTV sind entscheidend. Achten Sie auf diese Details und fragen Sie aktiv nach, was die Marina für die Sicherheit tut.
Neben diesem eher unangenehmen Thema sollten auch Sicherheit und Schutz in Bezug auf die umgebende See ganz oben auf Ihrer Liste stehen. Eine Hafeneinfahrt, die sowohl tagsüber wie auch nachts klar markiert ist, ist dabei das Minimum. Stellen Sie in Fahrtgebieten mit großem Tidenhub sicher, dass Sie immer unabhängig vom aktuellen Wasserstand sicher ein- und ausfahren können. Überprüfen Sie auch Maßnahmen für den Fall von Nebel.
Soziales Leben im Hafen: Wie wichtig die Boating Community ist
Der Liegeplatz einer Yacht ist nicht nur ein reiner Parkplatz; er ist Zugang zu einer Gemeinschaft. Eine schöne Marina vermittelt das Gefühl der Zugehörigkeit und gemeinsamer Interessen mit den anderen Enthusiasten, das Sie um sich herum spüren können sollten. Schauen Sie sich die Boote und Yachten an, die bereits in der Marina Ihrer Wahl liegen. Sprechen Sie mit anderen Bootsfahrern und versuchen Sie, ein Gefühl für die lokale Stimmung zu bekommen. Ob Sie eine ruhige, entspannte Umgebung oder einen lebhaften Ort mit vielen sozialen Aktivitäten bevorzugen, die lokale Bootskultur beeinflusst Ihr gesamtes Bootserlebnis erheblich. Denken Sie dabei auch an die, die mit Ihnen an Bord sind: Kinder haben bestimmte Bedürfnisse, aber vielleicht auch Ihr Partner.
Sie werden schnell merken, wie sehr der Liegeplatz die Gesamt-Erfahrung des Bootsbesitzes prägen wird. Viel mehr, als Sie vielleicht denken. Kleine Details, sei es der Schutz vor natürlichen Elementen, die Zugänglichkeit oder das soziale Miteinander, tragen alle zusammen zu Ihrer Zufriedenheit und Sicherheit bei. Aber die Lage ist nur das erste Element, das zu berücksichtigen ist. Kommen wir zurück zu Ihrem neuen Boot, denn auch dieses hat ein Wörtchen dabei mitzureden, wie der Liegeplatz am Ende aussehen wird.
Yacht und Liegeplatz sind eine Einheit
Bevor Sie wirklich damit beginnen können, die Marinas vor Ort zu besuchen und Liegeplätze in Betracht zu ziehen, ist es wichtig, die Voraussetzungen für einen Liegeplatz zu kennen. Denn auch Ihr Boot selbst hat ganz bestimmte Ansprüche. Pro-Tipp auf Reisen, wenn Sie unterwegs sind um mögliche Liegeplätze zu besuchen: Führen Sie eine Liste mit den Eckdaten Ihres Bootes mit sich. Länge, Breite, Tiefgang, Gewicht, Motorisierung etc.. Wenn Sie diese Liste bei Gesprächen mit dem Hafenmeister oder der Marina-Verwaltung bereithalten, können Sie schnell eine Antwort erhalten. Dieser „Spickzettel“ hilft auch Ihnen, denn diese Notizen stellen sicher, dass Sie auch keinen der wichtigen Faktoren vergessen abzuchecken.
Ihr Boot definiert den Liegeplatz durch diese kritischen Schlüsselfaktoren:
Motorboot-Typ und Maße der Yacht
Jede Motoryacht-Kategorie, sei es ein Dayboat, eine Flybridge-Yacht oder sogar ein Angelboot, kommt mit einer Reihe von ganz spezifischen Liegeplatzanforderungen. Zum Beispiel benötigen größere Schiffe wie Yachten tiefere und breitere Liegeplätze im Vergleich zu kleineren Runabouts oder Bowridern. Die Länge, Breite und der Tiefgang sind dabei ganz wesentliche Zahlen, die Sie im Kopf behalten sollten. Diese Maße bestimmen die erforderliche Größe des Liegeplatzes, um sicherzustellen, dass Ihr Boot bequem passt, ohne gegen den Steg oder andere Schiffe zu schrammen.
Wie gut kommt Ihre Yacht in die Box?
Top, wenn Ihr Schiff schon einmal in den Liegeplatz passt. Nun sollten Sie unbedingt auch prüfen, wie einfach die Yacht in die Marina und bis zu diesem Liegeplatz gelangen kann. Denn der beste Liegeplatz nutzt nichts, wenn die Yacht nur sehr schwer „einzuparken“ ist. Gerade bei Wind! Die Zugänglichkeit kann Ihr Bootserlebnis erheblich beeinflussen – vor allem auch für die Crewmitglieder, die aktiv beim Anlegen helfen. Gibt es also genügend Platz, um Ihr Boot in den Liegeplatz zu drehen? Sind die Zufahrten breit genug, um Ausweichmanöver zu ermöglichen? Eine zu enge Marina kann ein luxuriöses Bootserlebnis ruinieren und Stress für die gesamte Crew verursachen – jedes Mal, wenn Sie ein- und ausfahren. Je breiter die Zugangswege sind, desto stressfreier und sicherer wird das Anlegen.
Welche Arten von Liegeplätze und Boxen gibt es?
Kommen wir nun zum Boot selbst: Leichtere und kleinere Boote benötigen möglicherweise einfachere Vertäuungssysteme, während schwerere oder wertvollere Yachten oft komplexere Arrangements für die Sicherheit benötigen, sogar Unterstützung von Land. Prüfen Sie, ob der Liegeplatz geeignete und genug Vertäuungspunkte bietet. Sind die Mooting-Leinen in einem vertrauenswürdigen Zustand? Dies stellt sicher, dass Ihr Boot sicher in seinem Liegeplatz bleibt, unabhängig von noch so schweren Bedingungen.

10 wesentliche Punkte, die vor der Buchung eines Liegeplatzes zu beachten sind:
Form des Rumpfes (kann den Anlegestil & Boxen-Design beeinflussen)
Länge, Breite und vor allem Tiefgang des Bootes
Bootstyp und Motoren
Kraftstoffart
Besonders für küstennahe Standorte: Höhe des Bootes
Spezielle Strombedürfnisse?
Gibt es spezifische Andockhilfen am Motorboot?
Hat das Motorboot eine spezielle Art, angebunden zu werden?
Wie oft wird das Boot genutzt?
Ist für die Yacht eine spezielle Zugänglichkeit von Land aus zu arrangieren?

Welcher Marina-Typ passt am besten für Ihre Yacht?
Die Art des Liegeplatzes, den Sie wählen, beeinflusst direkt Schlüsselfaktoren wie Zugänglichkeit, Sicherheit und Schutz vor den Elementen. Das Ein- und Aussteigen von der Yacht ist für viele Eigner eines der wichtigsten Elemente. Hier muss sichergestellt sein, dass nicht nur erfahrene Seeleute bequem ein- und aussteigen kann, sondern auch Ihre Gäste (die vielleicht gar nicht mit Yachten vertraut sind). Wenn Kinder oder ältere Menschen an Bord sind, wird diese Frage umso wichtiger. Vergessen Sie auch nicht, dass Sie regelmäßig Vorräte an Bord nachfüllen müssen: Das Schleppen von Lebensmitteln für eine einwöchige Reise allein kann sehr mühsam sein.
Darüber hinaus umfassen gibt es viele Arten, wie ein Liegeplatz gestaltet sein kann. Dieses breite Spektrum hat ihren einzigartigen Vor- und Nachteile, die oftmals auch regionale Wurzeln haben. Lassen Sie uns einige der häufigsten Arten von Liegeplätzen für Motorboote untersuchen, die Sie bei Ihrer Suche wahrscheinlich finden werden:
Liegeplatz-Typ | Beschreibung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Schwimmstege | Meisten Potons oder Stege auf Schwimmkörpern, die mit der Tide mitgehen. Die Boote schwimmen ebenfalls mit auf. Verbindungen schaffen mal steilere, mal weniger Steile Rampen zum Land. | Sie kommen jederzeit einfach auf Ihre Yacht. | Da diese Infrastruktur sehr teuer in Anschaffung und Wartung ist, können solche Liegeplätze auch eher teurer sein. Gerade bei Niedrigwasser können die Landrampen unangenehm steil werden. |
Feste Liegeplätze | Feste Strukturen die mit dem Land verbunden sind. Diese gehen nicht mit der Tide mit. | Meist preiswerter als Schwimmstege. | Je nach Tidenhub schwieriger zu erreichen. |
Längs-Liegeplätze | Die Yachten sind längsseits nebeneinander vertäut. | Hier können Yachten unterschiedlichster Länge und Größe anlegen. | Wenn Sie zwischen zwei Booten anlegen müssen, könnten diese Manöver schwierig werden. |
Fingerstege | Kleine “Finger” gehen von größeren Stegen ab, zwischen denen dann angelegt wird. | Einfaches Anlegen und sicheres Vertäuen, vor allem wenn man je einen Finger zu beiden Seiten der Yacht bekommt. | Könnten teurer sein, denn auch hier ist die Infrastruktur für solche Liegeplätze recht teuer. |
Liegeplatz am Kopfende des Steges | Wie der Name sagt, am Ende des Steges auf der Außenseite. | Besonders gut zu erreichen, eignen sich hervorragend für größere Yachten. | Sind am meisten Wind & Wetter in der Marina ausgesetzt. Längster Weg zum Land entlang des gesamten Steges. |
Poller-Boxen | Zwei Poller markieren den Eingang in die Box. | Die Boxen können eine Vielzahl von Bootsgrößen beherbergen. | Sicheres Festmachen will gelernt sein. |
Boje | An einer Boje ist eine Mooring-Leine befestigt, die zum Grund führt. Hier festgemacht, schwoit die Yacht wie vor Anker im Wind. | Sehr preiswerte Art, das Boot zu vertäuen. | Man braucht ein kleines Beiboot, um an Bord zu gelangen. Meist in Ankerbuchten gelegen, sind diese Liegeplätze bei Schwerwetter sehr exponiert. |
Vor- & Achterbojen | Seltene Mooring-Form, zumeist in Flüssen oder Deltas zu finden. Das Boot macht zwischen zwei Bojen fest. | Ohne Schwoienkreis, spart diese Art Platz und erlaubt noch mehr Booten, festzumachen. | Gerade bei Wind kann hier das exakte Festmachen schwierig sein. |
Trockenliegeplatz | Vor allem kleinere Boote werden aus dem Wasser in eine Art „Regalsystem“ geladen oder von einem Einzel-Raft aus dem Wasser gehoben. | Bester Schutz vor Bewuchs, oftmals mit einem Valet-Service wie beim Auto verbunden. | Weniger spontan und oftmals teuer. |
Wir haben versucht, möglichst alle gängigen Liegeplatztypen zu berücksichtigen. Und obwohl diese Liste sehr umfassend ist, sollten Sie beachten, dass die Art des Liegeplatzes, den eine Marina anbieten kann, oft von ihrem Standort und den geologischen oder anderen umgebenden Bedingungen abhängt. Zum Beispiel sind vor allem Pfahlmoorings eher in den Marinas Nordeuropas üblich, während Häfen im Mittelmeer häufig heckseitiges Anlegen mit Mooringleinen verwenden. In Griechenland hingegen nutzen Schiffe ihre Anker, um heckseitig an den Steg heran zu gehen. Seien Sie also nicht zu sehr auf die eine oder andere Art des Liegeplatzes fixiert. Wenn es jedoch eine Wahl gibt, entscheiden Sie sich natürlich für die bevorzugte Option.

Wie teuer ist ein Liegeplatz für eine Motoryacht?
Es ist uns natürlich nicht möglich, Ihnen hier eine genaue Zahl zu nennen, da Dutzende von Faktoren die Kosten für die Box Ihres Bootes bestimmen. Dieses Budget hängt direkt von der Größe der Yacht sowie dem Umfang der von der Marina angebotenen Dienstleistungen und Annehmlichkeiten ab.
Zusätzlich zur Grundgebühr erheben Marinas oft Wartungskosten oder Baukostenzuschüsse, die dazu beitragen, die Gemeinschaftsbereiche und Einrichtungen in erstklassigem Zustand für alle Bootsfahrer zu halten. Darüber hinaus sind Strom- und Wassergebühren zu entrichten. Die Sicherheitsmaßnahmen des Hafens könnten ein weiterer Kostenfaktor sein.
Natürlich ist auch die Dauer, für die Ihre Yacht einen Liegeplatz belegt, ein Faktor: Als Besucher können Sie einen Gastliegeplatz für eine oder mehrere Nächte mieten. Marinas bieten auch spezielle Raten für wöchentliche oder monatliche Liegeplätze. Diese Tarife sind zudem in der Regel online auf den Websites der Marinas einsehbar.

Wenn Sie einen Liegeplatz suchen, der der neue „Heimathafen“ Ihres Bootes werden soll, handelt es sich um einen Langzeitliegeplatz. Solche Verträge werden in der Regel für eine ganze Saison abgeschlossen, meist natürlich die Sommersaison. Diese beginnt etwa im April oder Mai und endet im September oder Oktober. Sie können (oder sollten) dann das Winterlager für Ihr Boot anfragen, oder einen weiteren Vertrag abzuschließen. Hier wird Ihre Yacht dann an Land gelagert: Sei es in einer beheizten Winterlagerhalle oder im Freien.
Andere Marinas bieten Verträge, die ein ganzes Jahr umfassen. Diese können auch die Winterlagerung beinhalten. Es gibt aber auch Länder, in denen die Boote das ganze Jahr über sicher im Wasser bleiben können: Diese Länder können für spezifische Nutzungsszenarien sehr interessant sein und verlängern definitiv die Nutzungszeit Ihrer Yacht.
Wenn Sie die Liegeplatzkosten berechnen wollen, vergessen Sie nicht Ihre eigenen Reisekosten: So kann eine nahegelegene Marina zwar Marina teuer erscheinen, erzeugt vielleicht jedoch weniger Reisekosten. Ein Liegeplatz, der auf den ersten Blick günstig wirkt, mag attraktiv erscheinen, aber die teure Anreise könnte alles sehr umständlich machen.

Lassen Sie sich bei der Auswahl eines Liegeplatzes für Ihr Motorboot nicht ausschließlich vom Preis leiten. Es ist wichtig, dass Sie die Kosten gegen die angebotenen Annehmlichkeiten und die Lage des Hafens vergleichend abwägen. Manchmal kann es sich lohnen, etwas mehr zu zahlen, um erhebliche Vorteile in Bezug auf Komfort, Dienstleistungen und das alltägliche Erlebnis vor Ort zu erzielen.


Zusammenfassend: So finden Sie den besten Liegeplatz für Ihr Motorboot
Wie Sie gerade lesen konnten, erfordert die Suche nach dem perfekten Liegeplatz für Ihre Motoryacht vor allem Zeit und Geduld. Es ist eine bedeutende Entscheidung, die nicht überstürzt werden sollte. Und obwohl es wichtig ist, eine Checkliste mit den Dingen zu haben, die Sie unbedingt brauchen und sich wünschen, kann das Offenbleiben für verschiedene Optionen zu angenehmen Überraschungen führen. Ein Ort, der nicht alle anfänglichen Kriterien erfüllt, könnte unerwartete Vorteile bieten, wie hervorragenden Komfort, eine lebendige Gemeinschaft oder naturbelassene Ruhe. Eine breitere Perspektive kann somit zu einer Wahl führen, die Ihren Lebensstil an Bord auf eine Weise bereichert, die Sie sich nicht vorgestellt haben.
Zögern Sie nicht, alle verfügbaren Optionen zu erkunden. Nutzen Sie Online-Plattformen, besuchen Sie Marinas, tauschen Sie sich mit der Bootsgemeinschaft aus und nutzen Sie vor allem das Fachwissen Ihres lokalen Motorboothändlers. Sein tiefgehendes Wissen und das Netzwerk in die Szene hinein können von unschätzbarem Wert sein, um einen Liegeplatz zu finden, der Ihre unmittelbaren Bedürfnisse erfüllt und langfristige Zufriedenheit bietet.
